22.09.2010 - Trendelbernd

Die Götter waren gegen einen Heimsieg

Die Druffeler Reserve hatte bei bestem Fußballwetter die Reserve von Tur-Abdin Gütersloh zu Gast und verschiedene Götter hatten von vorneherein etwas dagegen, dass dieses Spiel gewonnen werden konnte.

An erster Stelle ist der Ansetzungs-Gott zu nennen. Die Gäste traten, da die erste Mannschaft spielfrei hatte, mit Verstärkungen von oben an. Das wäre aber noch zu kompensieren gewesen, wenn der Schiedsrichter, der einigen Gästespielern persönlich bekannt war und sich teilweise in einer Sprache mit ihnen unterhielt, die sonst niemand auf dem Platz verstehen konnte, nicht die Rolle des 12. und 13. Tur-Abdin Spielers übernommen hätte. Dazu im weiteren Verlauf mehr.

Zusätzlich war der Ausfall-Gott gegen uns. Nachdem das Trainer-Dreigestirn Schlüter / Taskin / Theising gehofft hatte, dass die akute Personalmisere vorüber ist, wurden sie gestern Abend eines besseren belehrt, in dem sie lediglich 11, allerdings hoch motivierte und einsatzfreudige, Spieler begrüßen durften.

An letzter Stelle ist der Glücks-Gott zu nennen, der wieder einmal nicht auf der Seite der Druffeler Stand. Es gab einige Situationen, die das Spiel in eine andere Richtung hätten leiten können, dazu aber auch im weiteren Verlauf mehr.

Die Jungs von der Oak Lane wurden vom Trainer-Trio sehr defensiv eingestellt, um dem bereits fünften(!!!) in dieser Saison eingesetzten Torwart möglichst viel Arbeit zu ersparen. Diese defensive Grundhaltung funktionierte über das gesamte Spiel auch sehr gut. Die beiden Aussenverteidiger Adam Sawczuk und Daniel Fleiter hatten Ihre Gegenspieler gut im Griff und die beiden Stopper Stefan Paehler und Dennis Ebbesmeier stopften unermüdlich Löcher in der Innenverteidigung. Da auch die Mittelfeldspieler gut mit nach hinten arbeiteten, gab es nur wenige Chancen, die der glänzend haltende Keeper Nils Seger zu entschärfen hatte. Auf Grund theatralischer Schauspieleinlagen, auf die der Schiedsrichter bewusst immer wieder dankbar einging, konnten die Gäste allerdings ein ums andere Mal gefährlich durch Standardsituationen vor das Druffeler Tor kommen. Nach 25 Minuten war es dann auch soweit, dass es sich zu etwas zählbarem umwandelte, als ein Gästespieler einen Freistoß von der Strafraumgrenze unhaltbar in die Druffeler Maschen donnerte. Die Jungs von der Oak Lane ließen sich von diesem Rückschlag aber nicht zurückwerfen, sondern spielten aus der gut gestaffelten Defensive immer wieder gut getimte Bälle auf die beiden schnellen Stürmer Viktor Ewert und Martin Brand, so dass es zu einigen guten Chancen kam, die aber allesamt wieder einmal nicht verwertet werden konnten. Die Druffeler Anhänger mussten bis kurz vor der Pause warten, um den verdienten Ausgleich zu bejubeln, der nach einer schönen Kombination von Viktor Ewert erzielt werden konnte. So sehr der Schiedsrichter auch nach einem Makel suchte - er musste diesen Treffer zähneknirschend anerkennen. Dafür hatte er aber bereits in den ersten 45 Minuten - durch unnötige einseitige Verwarnungen - den Weg dafür geebnet, dass die Druffeler in der zweiten Halbzeit dezimiert werden mussten. Das gesamte Spiel wurde von beiden Seiten kampfbetont und mit hohem Einsatz geführt. Während die Druffeler allerdings für beinahe jedes Foul einen Verwarnung erhielten - begünstigt dadurch, dass die Gäste sich direkt immer in der ihnen eigenen Theatralik und Emotionalität bedienten und sich schwer verletzt fühlten, konnten die Tur-Abdin Spieler selbst mit Beleidigungen keine Verwarnung erbetteln - obwohl der Schiedsrichter diese aufgenommen aber überhört hatte.

Die zweiten 45 Minuten begannen, wie die ersten geendet hatten, in einem noch zu akzeptierenden Spielklima, aus dem sich beide Seiten einzelne Chancen herausarbeiten konnten. Je länger die Partie dauerte, desto ungeduldiger und nervöser wurden allerdings die Gästespieler, was sich nun auch darin ausdrückte, dass die Gäste sich untereinander beschimpften. Als Waldemar Polikarpov in der 65 Minute die 150 prozentige Chance zum 2:1 Führungstreffer hatte, den Ball aber unglücklich neben das Tor setzte, hätte der Pendel endgültig auf die Seite der Schlüter / Taskin / Theising-Elf ausschlagen können. Man kämpfte weiter mit großem Willen und einer bisher nie dagewesenen Laufbereitschaft, allerdings wollte die Kugel auch in der Folgezeit einfach nicht über die Linie das Gästetores. In der 75 Minute hatte der Schiedrichter dann die Möglichkeit auch den letzten Zweiflern zu zeigen, auf welcher Seite er stand und wessen Sieg er auf jeden Fall gewährleisten würde. Nach einem Zweikampf an der Seitenlinie lies sich ein Gästespieler zu gleich zwei Tätlichkeiten hinreißen, ohne dafür vom Platz gestellt zu werden. Im Gegenteil erhielt in dieser Situation der bereits in der ersten Halbzeit verwarnte Kapitän Dennis Ebbesmeier wegen Nachtretens zurecht den gelb-roten Karton und die Gastgeber mussten die letzten 15 Minuten des Spiels in Unterzahl bestreiten. Die Gäste warfen nun alles nach vorne und kamen auch kurze Zeit später etwas glücklich zum 2:1 Führungstreffer, nachdem ein Ball nicht deutlich genug geklärt werden konnte. Trotz der Unterzahl und des Rückstandes spielten die Druffeler Jungs weiter nach vorne und hätten mit ein wenig Glück auch zum Ausgleich kommen können. Leider klingelte es aber wiederum auf der anderen Seite und die Gäste konnten den völlig unverdienten 3:1 Sieg kurz vor Schluss besiegeln.

Alles in allem eine unglückliche und unnötige Niederlage für Druffel. Aber wenn so viele Faktoren zusammenkommen, dann können auch elf beherzt kämpfende Spieler keinen Sieg erringen. An dieser Stelle noch eine Ausführung zu den Gästen aus Gütersloh. Es ist völlig inakzeptabel, aber leider typisch, dass die Gäste aus einem wie beschrieben kampfbetonten, aber über weite Strecken nicht unfairen Spiel, durch persönliche Äußerungen und Angriffe und eine fast nicht zu beschreibende Arroganz und Überheblichkeit so viel Zündstoff in die Begegnung brachten. Wenn selbst unser sonst so ausgeglichener Trainer Ümit Taskin am Spielfeldrand explodiert, muss das schon einiges heißen.

DSG II: Seger - A.Siefert - Fleiter, Sawczuk, D.Ebbesmeier, Paehler - Polikarpov, Otterpohl, Maier - Ewert, Brand

Tor: Ewert

Autor: Alex Siefert